Zum 150. Geburtstag von Richard Strauss: Eine Globetrotter-Musikreise

nach Dresden, Leipzig und Meiningen

 

Im Rahmen meiner Reihe zum Thema “Komponistenjubiläen” führten uns unsere Wege dieses Jahr im Mai auf die Spuren von Richard Strauss. Die Stationen dieser kleinen Reise hießen Dresden, Leipzig und Meiningen. Ein musikalisches Highlight folgte dabei auf das andere. Eine Zeile aus dem bekannten Volkslied des Meininger Dichters Rudolf Baumbach schien dabei unser Leitmotiv zu sein: “Ich möchte so gerne noch bleiben – aber der Wagen der rollt.”

Als ganz besondere Höhepunkte werden uns sicher der Kammerabend mit Christian Thielemann an der Dresdner Semperoper sowie unser Privatkonzert im Mendelssohnhaus in Leipzig in Erinnerung bleiben. Mit viel Esprit trugen die Sopranistin Verena Küllmer und die Pianistin Sarolta Boros Gyevi exklusiv für uns Werke von Mendelssohn und Strauss vor.

Dort wo Strauss´ Weltkarriere begann, in Meiningen, fühlten sich nicht wenige von uns an die Atmosphäre in Thomas Manns “Königliche Hoheit” erinnert. In der ehemaligen herzoglichen Residenzstadt Meiningen zeigt sich bis heute eindrucksvoll welch künstlerisch hoch anspruchsvolle Leistungen die sonst so aberwitzige deutsche Kleinstaaterei mit sich bringen konnte. Die Zeit scheint in Meiningen auf angenehme Art stehengeblieben zu sein. Unser Hotel “Sächsischer Hof” ist hierfür eindrucksvoller Zeuge, es nächtigten vor uns schon: Johannes Brahms, Hans von Bülow, Graf Moltke und unzählige gekrönte Häupter, mehrere Bundeskanzler, Loriot und viele andere.

Vor allem die ausgezeichnete Küche im “Sächser” hat diese Reise auch auf kulinarischem Gebiet zu einer Entdeckungstour werden lassen. Unvergesslich sind die originalen Thüringer Klöße und besonders das Theatermenü am letzten Abend.

Krönender Abschluss dieser Reise war die Aufführung des “Rosenkavalier” am Meininger Theater, welches schon allein architektonisch und theatergeschichtlich ein Muss für jeden Freund der Darstellenden Künste ist.

Der Opernabend selbst war Musiktheater auf großstädtischem Niveau, mit einen auffallend engagiert spielenden Ensemble.

Wie lässt Hofmannsthal die Marschallin im Rosenkavalier doch sinnieren:

“Die Zeit, die ist ein sonderbar Ding. Wenn man so hinlebt, ist sie rein gar nichts. Aber dann auf einmal, da spürt man nichts als sie: sie ist um uns herum, sie ist auch in uns drinnen (....) Lautlos, wie eine Sanduhr".

So ging es uns wohl allen: Fünf fröhliche, wunderbare Tage waren wie im Fluge vergangen und machen uns neugierig auf weitere Entdeckungen mit Globetrotter-Reisen.